Ivan Baschang befasst sich in den beiden fotografischen Werkserien mit einem kleinen, bisher kaum beachteten Detail des Pariser Stadtmobiliars, den sogenannten Corbeilles. Diese ursprünglich als Papiermülleimer zu Beginn der 1920er Jahre installierten Körbe wurden auf staatlichen Erlass nach und nach abgebaut und verschrottet. Bis dahin gehörten sie zu den Pariser Parkanlagen wie die Straßenlaternen oder Baumringe, die das allgemeine Bild von Paris bis heute prägen, nicht zuletzt durch namhafte Fotografen wie beispielsweise Eugene Atget oder Brassaï. Im Gegensatz zu Baumringen und Straßenlaternen aber sind die Corbeilles bislang nicht in das kollektive Bildgedächtnis übergegangen.
Baschang geht es nicht allein um das Festhalten eines vergänglichen Gegenstandes im Bild, sondern auch um dessen Transformation ins Unvergängliche, was er mit dem Zusammenspiel von Fotografie und Objekt erreichen will. Nach dem fotografischen Akt mit einer analogen Mittelformatkamera hat er die Mülleimer vor der Verschrottung bewahrt, restauriert und vom Außenraum in den Innenraum/Ausstellungsraum überführt. Als Objet trouvé korrespondieren sie dort mit den Fotografien und können als ein Teil historischer urbaner Gestaltung weiterexistieren.